Das Gartenreich

Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich

Leopold III. Friedrich Franz, aufgeklärter Fürst und Herzog von Anhalt-Dessau (1740–1817), wollte das „Schöne mit dem Nützlichen verbinden“. Er legte ein in Deutschland einmaliges Programm zur Entwicklung und Verschönerung des Landes auf.

Die Gärten, Schlösser und Kunstwerke sind noch heute erlebbar. Zwischen Dessau und Wörlitz entstand eine Vielzahl an Parks, Gärten und Schlössern, allesamt verbunden durch eine von Auen und Wäldern geprägte Kulturlandschaft. Dieses Gesamtkunstwerk wurde 2000 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen.

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Zweitgrößter Landschaftspark im Gartenreich

Schloss und Park Georgium​

Das Ensemble im Dessauer Stadtgebiet, bestehend aus Schloss, Georgengarten, Wald- und Sumpfgebiet Beckerbruch sowie den Elbauenwiesen, ist der zweitgrößte Landschaftspark im Gartenreich.

Der weitläufige Landschaftsgarten ist neben den Wörlitzer Anlagen auch der kunsthistorisch bedeutendste Landschaftspark im Gartenreich. Benannt ist der Park nach dem Bauherrn und jüngeren Bruder des Fürsten Franz, dem Prinzen Johann Georg (1748–1811).

Angelegt wurde er durch die Gärtner Johann Georg Schoch und Johann Friedrich Eyserbeck. Der Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff entwarf das frühklassizistische Schloss Georgium sowie das Blumengartenhaus, die Orangerie-Gebäude und das Fremdenhaus. Der Beckerbruch wurde natürlich belassen, jedoch mit Kleinarchitekturen und Denkmälern verschönt wie durch die künstliche Ruine „Wallwitzburg“.

Im Schloss Georgium befindet sich die Anhaltische Gemäldegalerie Dessau mit einer reichen Sammlung altdeutscher, deutscher und niederländischer Malerei. Derzeit erfolgt eine umfassende Sanierung. Bis zur Wiedereröffnung sind Teile der Sammlung im Museum für Stadtgeschichte zu sehen. Sonderausstellungen finden regelmäßig in der Orangerie sowie im Fremdenhaus statt.

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Sommersitz für Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau

Schloss und Park
Mosigkau

Schloss und Park Mosigkau, von 1752 bis 1757 als Sommersitz für Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–1780) erbaut, ist eines der wenigen, weitestgehend im Originalzustand erhaltenen Rokoko-Ensembles in Deutschland.

Anna Wilhelmines Vater, Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau, war aus Liebe die nicht standesgemäße Ehe mit der Dessauer Apothekerstochter Anna Luise Föhse (1677–1745) eingegangen. Da seine überaus gebildete Tochter keinen geeigneten Partner fand, wurde sie zur Lebenssicherung mit zwei Gütern und einer beachtlichen Apanage ausgestattet, die sie in die Lage versetzte, das faszinierende Rokoko-Ensemble von Schloss- und Gartenanlage Mosigkau zu erbauen.

Trotz der Umgestaltungen nach 1780 ist die ursprüngliche Gestaltung anhand der Grundstruktur des Parks, der Orangerie, des chinesischen Teehäuschens und des Irrgartens noch zu erkennen.

Im Inneren des Schlosses sind 24 Räume mit der originalen Ausstattung vorhanden. In barocker Hängung begegnet man im Galeriesaal bedeutenden Gemälden niederländischer Maler wie Antonis van Dyck oder Peter Paul Rubens, die aus der „Oranischen Erbschaft“ stammen.

Nach dem Tod der Schlossherrin 1780 wurde nach ihrem Willen ein Stift für adlige, unverheiratete Frauen eingerichtet, das bis 1945 bestand. Eine Allee alter Pyramidenpappeln führt in nördlicher Richtung zum Friedhof der Stiftsdamen, Meditationsort und besondere Idylle in der Mosigkauer Anlage.

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Ein Meisterwerk des Architekten Erdmannsdorff

Schloss und Park Luisium

Das zwischen 1774 und 1778 erbaute klassizistische Schloss Luisium, in der intimen Anlage des Landschaftsgartens im Nordosten Dessaus gelegen, ist mit seinen ebenso schlichten wie vollkommenen Proportionen ein Meisterwerk des Architekten Erdmannsdorff.

Das Schloss und der Park sind ein Geschenk des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau an seine Frau Louise, einer geborenen Prinzessin von Brandenburg-Schwedt zu deren 30. Geburtstag.

Schon die äußere klassizistische Form gibt dem Haus eine intime Atmosphäre, wie sie im Gartenreich einmalig ist. Der würfelförmige Baukörper strebt nach oben zum Belvedere. Alle Räume im Erd- und im ersten Obergeschoss sind mit Reliefs und klassizistischen Wand- und Deckenmalereien verziert. Die kleineren Räume und Kabinette im Obergeschoss wirken mit ihren feinen Stuckdekorationen und Wandgemälden heiter und elegant.

Eine lange Sichtachse zieht sich durch den Park, ausgerichtet auf den Kirchturm der Jonitzer Kirche, die heutige Grablege des Herzogenpaares. Unterbrochen ist die Sichtachse vom Pegasusbrunnen. Unweit von diesem befindet sich eine künstliche Grotte mit Belvedere.

Das Schlangenhaus im neugotischen Stil diente als Teehaus, heute ist es eines der besonderen Ferienhäuser im Gartenreich. Die Orangerie spiegelt ihr Vorbild in den Londoner Kew Gardens.

Die Verflechtung des Nützlichen mit dem Angenehmen wird im Garten sichtbar. Diente ein Teil dem Flanieren und dem Vergnügen, wurde der andere vom Hofgärtner für Obst- und Gemüseanbau genutzt. Vom westlichen Wallweg aus blickt man auf die Gebäude der ehemaligen „Stuterey“, in denen die Pferdezucht des Fürsten Franz betrieben wurde.

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Letzte große Schöpfung der klassischen Epoche

Landschaftspark
Großkühnau

Der Landschaftspark Großkühnau am Kühnauer See ist die letzte große Schöpfung der klassischen Epoche der Dessau-Wörlitzer Landschaftsgestaltungen.

Der Park entstand ab 1805 in einem Auenwaldgebiet mit See, weiten Wiesenflächen und einem Hügel als Aussichtspunkt über See und Landschaft.

Der Kühnauer See ist das verbindende Element zwischen dem Landschaftspark Großkühnau und dem Ensemble aus Schloss, Schlossgarten und der 1830 geweihten Kirche. Er befindet sich östlich des Ensembles von Schloss, Schlossgarten und Kirche im westlich gelegenen Großkühnau. Die Kirche gilt als Erste im neoromanischen Stil im deutschen Raum.

Das Schloss Großkühnau wurde für Prinz Albert von Anhalt-Dessau, einem Bruder von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau bereits im Jahr 1780 fertiggestellt. Heute ist es Verwaltungssitz der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.

 

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Von barocken geometrischen Zwängen befreite, natürlich wirkende Parklandschaft

Wörlitzer Anlagen

Die Zeitgenossen waren begeistert von dem sensationell Neuen, dem Landschaftsgarten im englischen Stil und dem von 1769 bis 1773 errichteten Schloss, dem Gründungsbau des Klassizismus in Deutschland. Das Wörlitzer Schloss ist heute wieder vollständig erlebbar. Die originale Inneneinrichtung aus dem 18. Jahrhundert ist noch vorhanden. Es beherbergt eine kostbare Gemäldesammlung, antike Plastiken und englische Keramik.

Der vielgestaltete Park mit den schönen Gewächsen, den Schlössern, Tempeln, Brücken, Senn und Kanälen bietet seinen Besuchern unzählige Möglichkeiten der Entspannung, des Kunstgenusses, des Naturerlebnisses und der Bildung.

Was vor über 200 Jahren in Wörlitz geschaffen wurde, ist von europäischem Rang. Es hat nichts von seinem Zauber verloren und zieht bis heute viele Gäste in seinen Bann.

 

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Das Bild einer „geordneten Wildnis“

Sieglitzer Berg

Der Park um den Sieglitzer Berg umfasst etwa 25 Hektar und verkörpert, ganz wie von Anfang an gewollt, das Bild einer „geordneten Wildnis“. Zentrales Bauwerk ist die restaurierte Solitude.

Radfahrer oder Wanderer staunen, wenn sie – wie ihnen scheint – mitten im Wald plötzlich auf Parkarchitekturen treffen. „Es ist die reizendste Wildnis, die ich kenne“, schrieb der Fürst de Ligne bereits, und der Dichter Ludwig Tieck entdeckte „Waldeinsamkeit, die mich erfreut …“.

Der Landschaftsgarten, den Fürst Franz einst auch für medizinische Kuren herrichten ließ, ist durch seine Naturbelassenheit eine singuläre Anlage im Gartenreich. Das zentrale Bauwerk ist die „Solitude“ (Einsamkeit), heute dank großen bürgerschaftlichen Engagements wieder restauriert und zugänglich. Errichtet ist das kleine klassizistische Haus in der Form eines römischen Tempels.

Der Park liegt auf einer hochwasserfreien Anhöhe. Die Wege zum Sieglitzer Berg werden von Toren begrenzt. Aus westlicher Richtung gelangt man zum barocken Dessauer Tor, von Osten kommend zum neugotischen Burgtor, auch Walltor genannt. Das klassizistische Südtor entstand in Anlehnung an italienische Bauwerke.

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Ein barockes Gesamtkunstwerk von Stadt, Schloss und Park

Schloss und Park
Oranienbaum

Seinen heutigen Namen verdankt Oranienbaum Henriette Catharina von Oranien-Nassau, der Ehefrau des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau. Er machte ihr 1773 das Dorf Nischwitz zum Hochzeitsgeschenk. Henriette Catharina beauftragte den holländischen Baumeister Cornelis Ryckwaert mit der Planung des Ensembles, an dem er bis an sein Lebensende arbeitete und dessen Sohn sein Werk fortsetzte.

Das Schloss, flankiert von Nebengebäuden, öffnet sich zur Stadt, zum Marktplatz hin, auf dem ein schmiedeeiserner Orangenbaum steht, Symbol der Oranier. Die Stadt wiederum, so will es scheinen, öffnet sich zum Schloss hin. Eine beinahe demokratische, auf jeden Fall aber niederländische Anmutung.

Der englisch-chinesische Garten mit dem chinesischen Teehaus und der fünfgeschossigen Pagode entstand auf Weisung des Fürsten Franz. Die 1818 vollendete Orangerie ist mit einer Länge von 176 Metern die längste Europas.

Eine reiche Innenausstattung mit kostbaren Ledertapeten, Fayencen und Gemälden gibt dem Haus seinen Glanz, von dem heute unter anderem noch der Sommerspeisesaal mit historischen Fliesen, die Porzellangalerie mit ihren einmaligen Ledertapeten und der Spiegelkristallsaal zeugen.

Im Schloss befindet sich die Dauerausstellung „Die Geschichte der Jagd in Anhalt-Dessau“ sowie im Kavalierspavillon die Ausstellung „Das Haus des Sammlers – TabakCollegium“. Der Tabakanbau hatte in Anhalt eine lange Tradition. Im Jahr 1693 erhielt der erste Landwirt in Oranienbaum das Privileg zum Tabakanbau.

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Informationen

Adressen

Park und Schloss Georgium
Puschkinallee 100, 06846 Dessau-Roßlau

ÖPNV:
Buslinien 11, 12, 17 Haltestelle Puschkinallee / Tierpark

Park und Schloss Mosigkau
Knobelsdorffallee 2-3, 06847 Dessau-Roßlau
Tel +49 340 50255721
schloss-mosigkau@gartenreich.de

ÖPNV:
Buslinie 16 Haltestelle Schloss Mosigkau
Bahnhof Dessau-Mosigkau (1,2 km Fußweg)

Park und Schloss Luisium
Schloss Luisium, 06844 Dessau-Roßlau
Tel +49 340 218370
schloss-luisium@gartenreich.de

ÖPNV:
Dessau-Wörlitzer Eisenbahn, Haltepunkt Waldersee (2 km Fußweg)
Buslinien 13, 304 Haltestelle Neue Schule / Luisium

Wörlitzer Park
Schloss Wörlitz, 06785 Oranienbaum-Wörlitz
Tel +49 34905 409-0
schloss-woerlitz@gartenreich.de

ÖPNV:
Dessau-Wörlitzer Eisenbahn, Haltepunkt Wörlitz
(1 km Fußweg)
Buslinie 304, Haltestelle Neue Reihe

Park und Schloss Oranienbaum
Schloßstraße 9a, 06785 Oranienbaum-Wörlitz
Tel +49 34904 20259
schloss-oranienbaum@gartenreich.de

ÖPNV:
Dessau-Wörlitzer Eisenbahn, Haltepunkt Oranienbaum (1 km Fußweg)
Buslinie 310, Haltestelle Bahnhof

Öffnungszeiten

Schlösser Luisium, Mosigkau und Oranienbaum:

18.03. — 30.04.
01.10. — 31.10.
Sa, So, Feiertage10.00 — 17.00 Uhr
01.05. — 30.09.Di — So, Feiertage10.00 — 17.00 Uhr


Schloss Wörlitz und Insel Stein:

18.03. — 30.04.
01.10. — 31.10.
Di — So, Feiertage10.00 — 17.00 Uhr
01.05. — 30.09.Di. — Do, So, Feiertage
Fr, Sa
10.00 — 17.00 Uhr
10.00 — 18.00 Uhr


Gotisches Haus:

18.03. — 30.04.
01.10. — 31.10.
Sa, So, Feiertage10.00 — 17.00 Uhr
01.05. — 30.09.Di, Do, So, Feiertage10.00 — 17.00 Uhr

 

Haus der Fürstin:

18.03. — 30.04.
01.10. — 31.10.
Di — So10.00 — 17.00 Uhr
01.05. — 30.09.

Di — Do, So, Feiertage
Fr — Sa

10.00 — 17.00 Uhr
10.00 — 18.00 Uhr

01.11. — 17.03.Di — So11.00 — 16.00 Uhr

Die Parkanlagen sind ganzjährig durchgehend geöffnet.

Preise

Eintrittspreise für die Schlösser und Häuser.

Einzelticket:9 €
Ermäßigt:7 €
 Freier Eintritt mit der WelterbeCard.
Führungen:Im Eintrittspreis ist eine Schlossführung enthalten.
WelterbeCard

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